Auch wenn immer wieder einmal neue Formate versuchen, den Markt ein bisschen aufzurütteln, bleibt die traditionelle Fantasy-Geschichte mit Drachen und Rittern beliebt. Die sogenannte High Fantasy spielt mit den Elementen des europäischen Mittelalters und fügt ganz nach Belieben die klassischen Elemente des Bösen, der Drachen, Elfen und Zwerge ein, um ein wiedererkennbares Produkt zu bekommen. Auch wenn der große Vorläufer Der Herr der Ringe von John Ronald Reuel Tolkien der Urvater der Fantasy bleibt, so haben Bücher wie Das Lied von Eis und Feuer von George R.R. Martin durchaus das Genre erweitert und verfeinert. Diesen Fußstapfen folgt die High Fantasy.
Was macht den Zauber von High Fantasy aus?
Nicht unbeachtet darf die Tatsache bleiben, dass die besten Heldenstoffe aus dem Mittelalter stammen, also genau die Welt abbilden, die – nun romantisiert – immer wieder als Setting für die verschiedenen Geschichten und Erzählungen benutzt wird. Der wunderbare Stoff aus dem Chanson de Rolande ist nichts anderes als ein Heldenepos, der für viele Fantasystories genau den richtigen Nährboden gibt. Wir lieben diese Geschichten schon seit Jahrhunderten. Es gibt also keinen nachvollziehbaren Grund, warum sich das in absehbarer Zeit ändern sollte. Modernere Umsetzungen wie die Witcher-Serie auf Netflix kehren ebenfalls wieder zu den alten Mustern zurück.
Neue Ansätze sind schwer im Fantasybereich
Im Fantasybereich ist es nicht ganz einfach, neue Wege zu gehen. Die brandneue Serie Shadow & Bone auf Netflix lässt keinen Zweifel daran, dass es sich um Fantasy der besten Kategorie handelt, aber die Handlung ist in einem dem russischen Zarenreich ähnlichen Setting, das reißt den High-Fantasy-Zuschauer doch schon ein bisschen aus seiner Erwartungshaltung. Trotzdem sind neue Ansätze natürlich sehr willkommen, denn nur durch neue Reize kann das Interesse am Genre immer wieder auflodern und auch die alten Stoffe bleiben dadurch Dauerbrenner. Um den Fantasyliteratur-Sektor müssen sich Verlage, Autoren und Leser in den nächsten Jahren nicht sorgen.